Die 50er & 60er Jahre

In den 50er und 60er Jahren gehörten alle Gemeinderäte Vörstettens den Freien Wählern an, die sich mit Nachdruck für den Erhalt des dörflichen Charakters, besonders der Fachwerkhäuser, unseres Dorfes einsetzten, was im Einzugsbereich der Großstadt Freiburg nicht einfach war.

In diese Zeit fielen:

  • der Beitritt zum Planungsverband Elz und Glotter
  • und des Wasserzweckverbands „Mauracher Berg“
  • die ersten Bebauungspläne
  • der Beitritt zum Gemeindeverwaltungsverband Denzlingen-Vörstetten auf freiwilliger Basis, um einem zwangsweisen Zusammenschluss zu umgehen.

1972 wurde dieser verwirklicht, Reute trat 1975 bei. Ebenso setzten sich die Gemeinderäte für den Erhalt des Landkreises Emmendingen ein.

Die 70er Jahre

1970 begann das Umlegungsverfahren für des Baugebiet Talacker/ Bühlacker. In diese Zeit fiel die Gründung des Abwasserzweckverbands „Breisgauer Bucht“. Seit 1970 gibt es in Vörstetten eine katholische Kirche, die auf einem von der Gemeinde preisgünstig erworbenem Grundstück errichtet wurde, was im Gemeinderat nicht unumstritten war. In den 70er Jahren kam es zur Gründung von Ortsverbänden der Parteien SPD, CDU, FDP.

Die Freien Wähler unter Rudolf Bolz und Franz Winkler traten nun unter ganz anderen Bedingungen bei der Gemeinderatswahl 1975 an. Mit drei Gemeinderäten waren sie im Rat vertreten: Rudolf Bolz, Franz Winkler, Jürgen Herr.

Die 80er Jahre

In dieser Wahlperiode und den folgenden 80er Jahren, in denen ab 1984 Marta Putz für den verstorbenen Rudolf Bolz im Nachrückverfahren und Gerd Schindler seit 1988 für Franz Winkler im Gemeinderat für die Freien Wähler vertreten waren, standen richtungs-weisende Entscheidungen für unser Dorf an:

  • Ausweisung des Bebauungsgebiets Gottesacker
  • Bau eines neuen Friedhofs
  • Fortschreibung des Flächennutzungsplans und die damit verbundene Diskussion um eine Umgehungsstraße
  • Erweiterung des Kindergartens Alemannenstraße
  • Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes
  • Erstellung eines Biotopvernetzungsplans
  • Bau einer Grundschule
  • Renovierung des Rathauses

Für all diese Vorhaben engagierten sich die FWV Gemeinderäte und prägten so die Entwicklung unseres Dorfes mit.

Die 90er Jahre

Am 1. Juni 1993 stellten die Freien Wähler den Antrag für die Aufnahme ins Vereinsregister als ein den politischen Parteien gleichgestellter Verein eingetragen zu werden. Der 1. Vorsitzende wurde Dr. Hermann Reichel, 2. Vorsitzende Marta Putz.

Während sich bisher die Präsenz der Freien Wähler Vörstettens außerhalb des Gemeinderats auf die Aufstellung der Kandidaten für die Gemeinderatswahl und die Ausarbeitung eines Wahlprogramms beschränkt hatte, wurde nun eine kontinuierliche Information und Zusammenarbeit der FWV-Mitglieder sowie die Einbeziehung interessierter Bürgerinnen und Bürger angestrebt. Dass diese Vorhaben erfolgreich verwirklicht werden konnten, zeigte sich besonders bei der Gründung und der Arbeit der Bürgerinitiative gegen die Mülldeponie Eichelbuck. Viele Mitglieder der FWV engagierten sich im Kampf gegen die mangelhafte Planung der Stadt Freiburg, die Dank des Engagements aller politischen Richtungen und der Vörstetter Bevölkerung verhindert werden konnte.

In den 90er Jahren standen folgende Vorhaben zur Diskussion und wurden verwirklicht:

  • Einrichtung einer Gemeindebücherei
  • Erschließung des Baugebietes Brühl
  • Ausbau des ÖPNV
  • Verwirklichung von Biotopvernetzungsmaß-nahmen
  • Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung
  • Gestaltung der 1000-Jahrfeier Vörstettens
  • Einrichtung eines Jugendtreffs
  • Anbau an die Grundschule
  • Bau des Kindergartens Brühl
  • Erschließung des Gewerbegebiets Grub II
  • Einrichtung eines Walderlebnispfades

1994 gelang es den Freien Wählern drei Sitze im Gemeinderat zu erobern (Marta Putz, Gerd Schindler, Gudrun Adam).

1995 wurde Bruno Meyer zum 1. Vorsitzenden der Freien Wähler Vörstetten gewählt, Gerd Schindler zum 2. Vorsitzenden.

Bei den Wahlen 1999 waren die Freien Wähler und wurden fortan mit vier Ratsmitgliedern am Sitzungstisch vertreten (Marta Putz, Gudrun Adam, Thomas Groß, Günter Schmalen).

1999 übernahm Wolf-Rainer Windisch das Amt des 1. Vorsitzenden, Barbara Lüchtenborg wurde 2.Vorsitzende. In diesem Jahr stellten die Freien Wähler vier Gemeinderäte: Marta Putz, Gudrun Adam, Thomas Groß und Günter Schmalen. Dass wir uns von Anfang an für die Erschließung des Reuteackers, einschließlich des 40%-Flächenabzugs eingesetzt haben, ermöglichte, dass viele Familien in Vörstetten eine neue Heimat fanden.

Die 00er Jahre

Im Jahr 2000 stand die Jumelage mit den französischen Partnergemeinden La Tour und L´Etrat im Vordergrund, 2001 die Kanalisation und die Neugestaltung der Freiburger Straße. Durch ihre kritische, sachbezogene und konstruktive Haltung, zu der auch die Einbeziehung der Diskussionen mit den Mitgliedern an den Stammtischen beiträgt, trugen die Gemeinderäte der Freien Wähler entscheidend zu der positiven Entwicklung unseres Dorfes bei.

2004 gelang es uns wieder mit vier Räten in den Gemeinderat einzuziehen: Marta Putz, Thomas Groß, Günter Schmalen und Wolf-Rainer Windisch. Ein wichtiges Thema war uns in dieser Zeit, eine Möglichkeit für ein schnelleres Internet in Vörstetten zu finden.

Seit 2009 sind die Freien Wähler Vörstetten mit fünf Gemeinderäten im Gemeinderat vertreten: Thomas Groß, Marta Putz, Günter Schmalen, Hansjörg Frey und Wolf-Rainer Windisch. Diese Gemeinderatperiode wurde besonders dadurch bestimmt, dass ein Lebensmittelmarkt in Vörstetten verwirklicht werden kann, für den sich die Freien Wähler immer eingesetzt haben. Denn nur so kann eine Grundversorgung für alle Vörstetterinnen und Vörstetter gewährleistet werden.

Auch 2014 gelang es den Freien Wählern Vörstetten wieder, als stärkste Gruppierung aus den Gemeinderatswahlen hervor zu gehen und somit ihre fünf Sitze am Ratstisch zu behaupten. Dies gelang, obwohl mit Thomas Groß ein die Freien Wähler Vörstetten prägendes politisches Gesicht, nicht mehr kandidierte. Wiedergewählt wurden Marta Putz, Günter Schmalen und Hansjörg Frey. Neu in den Gemeinderat gewählt wurden Patricia Schwaab und Dr. Bruno Becker.

Im Vorstand der Freien Wähler Vörstetten trat die langjährige 2. Vorsitzende Anneliese Sutter bei der Mitgliederversammlung nicht mehr zur Wahl an. Als neue 2. Vorsitzende wurde Tanja Pfluger gewählt.

Geprägt war das Jahr 2014 von der politischen Diskussion der Ortskern- und Rathaussanierung, damit verbunden die Gestaltung des Rathausvorplatzes, des Rathausinnenhofes sowie des alten Friedhofes. Diese Diskussion, die trotz der dafür notwendigen gewaltigen finanziellen Anstrengungen der Gemeinde in der Bürgerschaft eher ruhig und manchmal auch beiläufig geführt wurde, erhielt dann einen regelrechten Hype, als notwendigerweise die Umsetzung des Kriegerdenkmals erörtert wurde. Um eine entsprechende Durchfahrtsbreite sowie einen barrierefreien, behindertengerechten Zugang entlang des Rathausgebäudes auf den neu entstehenden Rathaushof zu erreichen, entschied der Gemeinderat, das Kriegerdenkmal auf den jetzigen alten Friedhof zu versetzen. Diese Position vertraten die Freien Wähler im Übrigen als einzigste politische Gruppierung bereits einhellig und öffentlich bei den Gemeinderatswahlen im Mai. Es war eine Kernaussage in ihrem Wahlprogramm.

Das beabsichtigte Vorhaben, das Denkmal zu versetzten,  löste unter einigen Vörstetter Bürgern  derartigen Widerspruch und Protest aus, dass es zu einer großen organisierten Unterschriftensammlung in Vörstetten kam. Die Aktion hatte das Ziel, einen Bürgerentscheid anzustrengen, bei dem die Entscheidung des Gemeinderates, nämlich das Denkmal zu versetzten,  durch die Bürger revidiert wird.

So kam es dann am 10. Mai 2015 zum ersten Bürgerentscheid in Vörstetten, mit dem Ergebnis, das die Bürger für ein Versetzten des Denkmals stimmten.

Wichtige politische Themen waren bzw. sind die Flüchtlingsproblematik und hier insbesondere die Frage der Beschaffung von geeignetem Wohnraum. Weiter begannen die politischen Diskussionen um die Erstellung einer Seniorenwohnanlage mit verschiedenen Pflegebereichen. Für beide Themen sind große finanzielle Anstrengungen der Gemeinde notwendig.

Am 28. Juni 2015 mussten die Freien Wähler Vörstetten Abschied nehmen von ihrem Gründungsmitglied Franz Winkler. Er war langjähriger Gemeinderat und brachte sich dann auch in seiner nicht mehr kommunalpolitisch aktiven Zeit immer wieder mit Rat und Tat ein. Franz Winkler verstarb im Alter von 80 Jahren. Dazu BZ

Bei der Mitgliederversammlung kandidierte Wolf-Rainer Windisch als 1. Vorsitzender nicht mehr. Windisch stand mit einer kurzen Unterbrechung insgesamt 14 Jahre an der Vereinsspitze. In dieser Zeit war er auch zehn Jahre im Gemeinderat. Als neuer 1. Vorsitzender wurde Hansjörg Frey gewählt, der bis dahin als Schriftführer im Vorstand mitarbeitete. Neuer Schriftführer wurde Dr. Bruno Becker. Dazu BZ  und  VHzH, Seite 20.

Auf der Mitgliederversammlung 2016 wurde eine neue Satzung verabschiedet. Hauptgegenstand der Satzungsänderung ist die Einführung eines Mindestbeitrags. Dieser ist erforderlich für die Finanzierung der Wahlkämpfe für die Kommunalwahlen. Diese werden immer aufwändiger und die FWV sind ja auch sehr froh über ihre Erfolge bei den Wahlen, die Kosten möchte man aber nicht nur den Kandidaten aufbürden oder über spezielle Spendenaktionen. Die neue Satzung wurde einstimmig verabschiedet.

Das Jahr 2017 stand zum einen im Zeichen des Festes auf dem neuen Dorfplatz. Als erste Vereinigung in Vörstetten haben die FWV am 1.7. ein Fest auf dem neuen Dorfplatz durchgeführt. Das Fest fand sehr großen Anklang, so dass die FWV ein solches Fest auch in diesem Jahr am 16. September durchführen werden, und ab dann im 2-jährigen Rhythmus im Wechsel mit dem Gumbiswinkelfescht.

Zum anderen war das Jahr geprägt durch die Trauer über den plötzlichen Tod unseres lieben Mitglieds und langjährigen Gemeinderats Günter Schmalen. Seine Lebensfreude, sein Humor und sein juristisches Fachwissen vermissen wir sehr.

Als weiteres Highlight im Dorf konnte 2018 das Soniorenwohnheim „Roteux-Quartier“ eröffnet werden.

Bei der Gemeinderatswahl 2019 konnten erneut fünf Ratssitze gewonnen werden. Für Wolf-Rainer Windisch wurde neu Priska Stopper ins Gremium gewählt. Der Stimmengewinn insgesamt für die Freien Wähler gegenüber 2014 betrug ca. 3%. Hansjörg Frey wurde „Stimmenkönig“ und im Anschluss zum 1. Bürgermeisterstellvertreter gewählt.

Die Freien Wähler stellten seit 1970 folgende Gemeinderäte:

  • Heinz Geier (1956 – 1975)
  • Willi Herr (1956 – 1975)
  • Hermann Rist (1962 – 1975)
  • Rudolf Bolz (1965 – 1984)
  • Helmut Groß (1965 – 1975)
  • Franz Winkler (1968 – 1988)
  • Jürgen Herr (1975 – 1980)
  • Gerd Schindler (1989 – 1999)
  • Gudrun Adam (1994-2004)
  • Marta Putz (1984 – 2018)
  • Thomas Groß (1999 – 2014)
  • Günter Schmalen (1999 – 2017)
  • Wolf-Rainer Windisch (2004 –-2014, 2017 – 2019)
  • Hansjörg Frey (2009 – heute)
  • Dr. Bruno Becker (2014 – heute)
  • Patricia Schwaab (2014 – heute)
  • Tanja Pfluger (2018 – heute)
  • Priska Stopper (2019 – heute)