16 Okt Mobilität in Vörstetten- Bürgergespräch der Freien Wähler im Rahmen von „Politik direkt“

Im Rahmen ihrer „Politik direkt“- Veranstaltungen luden die Freien Wähler Vörstetten am vergangenen Montag in den Bürgersaal ein, um mit den Bürgern über das Thema Mobilität ins Gespräch zu kommen.
Mit dem in der Verkehrs- und Raumplanung langjährig tätigen Diplom- Bauingenieur Wolfgang Wahl konnte ein erfahrener Redner gewonnen werden, der sich auch in Vörstetten selbst sehr gut auskennt.
Wolfgang Wahl eröffnete mit einem Initialvortrag, der, ausgehend vom großen Thema Klimawandel den Fokus zum Schluss auf die kleinteiligen Herausforderungen der Verkehrsplanung vor Ort lenkte. So sind dort neben dem Umweltaspekt Fragestellungen wie Aufenthalts- und Verkehrsqualität, Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit sowie nicht zuletzt die Finanzierung mitzubedenken. Auch muss ein möglichst gerechter Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Interessen im Verkehr im Auge behalten werden.

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In der anschließenden Diskussion sollte nun Vörstetten konkret betrachtet werden. Es zeigte sich, dass die übergeordneten Themen wie generelle Fragestellungen an die E- Mobiltät die Menschen fast mehr bewegen als die Situation konkret vor Ort. Mit dieser zeigten sich die meisten recht zufrieden. So wurden als Stärken z. Bsp. gut ausgebaute Fußwege, die Verbesserungen, die die Tempo 30- Reduzierung auf der Ortsdurchfahrt mit sich gebracht hat, und die Teilnahme am Frelo- Radverleihsystem oder Carsharing genannt. Schwächen machten die Diskussionsteilnehmer am hohen Verkehrsaufkommen und an der Qualität mancher Bürgersteige aus. Auch wurde gewünscht, dass der Radweg nach Denzlingen beleuchtet wird. Für Kinder und auch Radfahrer machen verkehrswidrig parkende Fahrzeuge die Verkehrsteilnahme schwer.
Die meisten Schwächen wurden beim ÖPNV ausgemacht. Seit dem Fahrplanwechsel seien die Busse durch Wegfall von bewährten Verbindungen überfüllt, es sind Umwege in Kauf zu nehmen, die oft mit Wartzeiten verbunden sind. Gerne hätten die Vörstetter mehr Schnellbusdirektverbindungen nach Freiburg, vor allem zu den Zeiten, die für Berufspendler wichtig sind. In Schupfholz wurde die Schulbushaltestelle zu manchen Zeiten nach außerhalb des Ortes verlegt, wo weder Beleuchtung noch Unterstellmöglichkeiten vorzufinden sind, am Wochenende besteht keine Möglichkeit, mit dem Bus von Vörstetten nach Gundelfingen zu gelangen- diese Liste war sehr lang. Man war sich einig, dass der Individualverkehr nur begrenzt werden kann, wenn die Angebote im ÖPNV attraktiv genug sind. Damit schloss sich wieder der Kreis zum Beginn des Abends, als es um den nötigen Beitrag, den der Verkehr zur Klimawende leisten muss, ging.
Nach einer fast zwei Stunden dauernden anregenden und kurzweiligen Veranstaltung bedankte sich Dr. Bruno Becker, der den Abend für die Freien Wähler leitete, bei Wolfgang Wahl und nahm für die Freien Wähler als Impuls mit, für die noch nicht mit Tempo 30 ausgestatteten Straßenabschnitte und  insbesondere für Schupfholz dran zu bleiben sowie bei anstehenden Straßensanierungen darauf zu achten, dass die Gehwege dringen mit bedacht werden.